Die
Achatindustrie ist die älteste und die im wahrsten Sinne des Wortes
bodenständigste Industrie Idar-Obersteins. Die zahlreichen alten
Wasserschleifen aus früherer Zeit sind längst verfallen. Die
Schleifarbeit war früher eine sehr primitive und mühselige. Der "Schliffer"
lag mit dem Bauch auf einer horizontalliegenden Bank vor dem gewaltigen
vertikal laufenden Sandsteinrad und presste den Achatbrocken mit einem als
Hebel dienenden Stück Holz gegen das Sandsteinrad. Zur Kühlung diente
Wasser. Poliert wurde mit Tripel auf großen Walzen aus Buchenholz.
Ebauchieren
Ebauchieren
der Farbsteine (In Form bringen) Es wir die zukünftige Form grob
herausgeschliffen. Es geschah auf Vertikal laufenden Karborundumscheiben
(Heute auch auf mit Diamantpulver gesinterten Stahlscheiben ) mit 30
bis 60cm Durchmesser und 3-6cm breite bei 300 bis 500 Umdrehungen in der
Minute
Das
Farbsteinschleifen und Polieren
Das
letzte Stadium der Bearbeitung bildet das Schleifen und Polieren der
Facetten. Als Schleifscheiben dienten Scheiben aus Bronze, Blei, Zinn,
Kupfer (teilweise auch heute noch ) Als Schleifmittel dienen Diamantpulver
Karborundumpulver u.a. Die Scheibe läuft horizontal. Der Durchmesser
beträgt ca. 18 und 24cm. Der Stein wir durch das Kittholz gehalten. Es
ist dies ein Bleistiftartiger Holzstab, an dessen Ende der Stein
aufgekittet ist. Zur Führung dieses Kittholzes dient das Lochbrett, das
neben der Schleif oder Polierscheibe aufgestellt ist Es handelt sich hier
um eine Holz oder Metallplatte, in die in regelmäßigen Abständen
konische Löcher eingelassen sind. Sie ist an einem Metallträger
verstellbar befestigt, so dass sie in verschiede Abstände und Neigungen
zur Scheibe gebracht werden kann. Das eine Ende des Kittholzes wird in
eines der Löcher des Lochbrettes gesteckt, der Stein am anderen Ende wir
mit viel Gefühl auf die Scheibe gedrückt. So lassen sich die
verschiedenen Facetten mit ihren verschieden Neigungen in einfacher Weise
anschleifen und es wird dabei eine hohe Präzision und Symmetrie erreicht.